Die Geschichte der CISS in Deutschland

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Die Geschichte der CIS Systeme in Deutschland

1998 bekamen wir den ersten Epson Stylus Color 600 in die Hände und da die Tintentanks recht klein waren, hat unser Chef die Idee gehabt, das wir da doch bestimmt was basteln können.

Das gundlegende war ja das die Epson Drucker über Permanentdruckköpfe verfügten und damit um einiges stabiler waren, als die Druckerpatronen der anderen Hersteller zu diesem Zeitpunkt.

Man nehme sich die jeweilige Epson Tintenpatrone, mache oben den Aufkleber ab und stecke passende Schläuche in die Tintennachfüllöffnungen und klebe diese mit viel Heißkleber fest. Nun müssen noch die Schläuche aus dem Drucker zu den Literflaschen Tinte herausgeführt werden.

Das war im Grunde schon das fertige Schlauchsystem...

Leider existieren aus der Zeit keine Bilder mehr, aber Jahre später haben wir auch den Epson Stylus Photo 950 (siehe oben) oder den Epson Stylus Color 3000 (siehe das nachfolgende Bild), und viele weitere Epson Serien umgebaut.

Schönheitswettbewerbe würden wir mit unseren Schlauchsystemen nicht gewinnen... Aber die Herzen unserer Kunden! Das ist viel wichtiger.

Im Jahr 2002 hatten wir das erste mal Kontakt mit China. Da tauchte eine Delegation von Herstellern auf und haben uns die ersten e-Zigaretten (die kleinen die wie Zigaretten aussehen) zum Testen vorbeigebracht. Nach einer Woche testen, haben alle Raucher in der Firma das für nicht tauglich eingestuft und die Chinesische Delegation zog von dannen.

Aber der Kontakt blieb. Dank eines technischen Zeichners der gerade ein Maschinenbaustudium hinter sich hatte, kam die Idee auf, das wir fertige Schlauchsysteme vielleicht selbst anfertigen lassen können.

Nach dem der Chef mit den technischen Zeichnungen die deutschen Plastikformhersteller abgeklappert hat, wurde die Idee erst einmal wieder begraben. (Zu hohe Formkosten und zu kleine Stückzahlen)

Wir bastelten die CISS weiter nach dem althergebrachten Muster mit unseren Literflaschen und den Herstellerpatronen.

Dann eines Tages im Jahr 2003 rief der eine Vertriebler von den eZigaretten aus China an und verkündigte seinen baldigen Besuch. Als er auftachte und unsere Hauseigenen Drucker mit den Schlauchsystemen sah, war er Feuer und Flamme.

Nach einigen Monaten schickte er uns direkt aus China die ersten CISS Systeme nach unserer Zeichnung.

Das Problem mit den Chips hatten dann Chinesische Programmierer ebenfalls gelöst und das CISS mit Dauerchip war geboren.

Von nun an verselbstständigte sich die Entwicklung in China und immer neuere CISS / Schlauchsysteme tummelten sich in unserem Lager und wir konnten damit erheblich größere Kundengruppen erreichen.

Parallel zu den CISS kamen dann auch Easyrefillpatronen auf.

CISS Schlauchsysteme eignen sich aufgrund der Komplexibilität nicht unbedingt für jeden und die Easyrefillpatronen sind weie der Name ja schon sagt Easy.

Mittlerweile ist das Verhältniss bei 1 zu 9 angekommen. also auf 1 Schlauchsystem, verkaufen sich 9 Easyrefillpatronen.

Ab 2010

Irgenwann ab den 2010er Jahren hat der japanische Hersteller Epson den Kampf gegen die Schlauchsysteme aufgegeben und seine Strategie vollkommen geändert.

Bislang ist die Druckerwelt ähnlich, wie Rockefeller seine Geschäfte unternahm. Er verschenkte oder verkaufte für ganz kleines Geld Öllampen und verdiente durch das Öl zum leuchten, dann das große Geld.

Genauso hat es sich bisher mit den Druckerherstellern dargestellt. Die Drucker wurden immer billiger und die Patronen immer teurer. Auch wenn es optisch nicht immer so aussieht, aber mit weniger Tinte in den Patronen, muss öfters nachgekauft werden.

Nun hat Epson als erster Hersteller angefangen Drucker mit CISS / Schlauchsystemen zu bauen und zu verkaufen.

Hier kommt das umgekehrte Rockefellerprinzip nun zum Einsatz. Die Drucker kosten wieder richtig Geld, dafür bekommt man für einen schmalen Euro die Tinte in Fläschchen dann zu kaufen. Zu Anfang war die Tinte in Flaschen genauso wie die in den billigen Druckern. Schwarz zumeist pigmentiert und ie Farben bestanden aus Dyetinte.

Im Grunde ganz pfiffig. Der Gewinn wird gleich beim Verkauf des Druckers gemacht und durch die günstige Tinte, hofft der Hersteller das keine Kunden oder nur ganz wenige auf alternative Tinten umsteigen und er damit auch noch was verdienen kann. Völlig legitim!

Nun gibt es aber für den Kunden einen gewaltigen Pferdefuß. Die auf Schlauchsystem (bei Epson heißen die Eco-Tanks) ungebauten, teurer verkauften Drucker entsprechen meistens den günstigen Einstiegsgeräten mit Druckerpatronen.

Das heißt ganz konkret, das der eigentlich billige Drucker nun für den 4 bis 8 fachen Preis verkauft wird und der Kunden spart im Nachgang viel Geld durch die günstige Nachfülltinte.

Liest sich soweit schon mal gut...

Beispiel:

Der Epson Eco Tank ET-2600 unterscheidet sich technisch nicht sehr viel vom Epson WF 2010.

Da stehen sich (Stand 2019) ca. 200 Euro zu ca. 60 Euro gegenüber...

2017

2019

Und Epson ist sehr erfolgreich mit seinen Eco Tankdruckern unterwegs.

Andere Hersteller wie Brother und Canon versuchen sich Pö a Pö nun ebenfalls in dem Markt. Auch HP bastelt aktuell an eigenen Schlauschsystemdruckern.

Also werden langfristig wahrscheinlich alle relevanten Hersteller dann CISS Drucker mit Nachfülltinte anbieten.

Aber bis dahin wird noch viel Tinte via Druckerpatronen

viele Blätter volldrucken...

Was wiederum nicht bedeuten soll, das aktuelle und ältere Drucker nicht auch heute zum CISS Drucker umgebaut werden können.

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